Figures of Motion - Kunst in Bewegung 28. April - 1. Mai

Kunstvideo und Video-Installation in der Plüschow-Lounge, kuratiert von André Werner

In Bewegung Kunstfilm, Filmaktion von Künstlern der DDR
Sonnabend 29.4. 20 Uhr

• Die spezifische Entwicklung des „Untergrundfilms“ der DDR soll in einem eigenen Programm näher betrachtet werden. Es waren zunächst Maler, die Ende der 70er Jahre das brachliegende Medium des Super-8-Films für sich entdeckten. Mittels der eigentlich für Urlaubsaufnahmen vorgesehenen sowjetischen »Quartz«-Kamera machten sie sich daran, ihre Ausdrucksskalen zu erweitern, das Dogma des klassischen Tafelbilds aufzubrechen. Multimediale Aktivitäten von A.R. Penck in Dresden oder von Lutz Dammbeck in Leipzig lösten eine regelrechte Welle von Malerfilmen aus.(Claus Löser) Analog zur Entwicklung der amerikanischen Videokunst, die maßgeblich von der Fluxus- und Performance-Bewegung initiiert wurde, nutzen auch viele Künstler der DDR Film als Erweiterung und Fortsetzung von „Mal-Aktionen“ und Performance.
Im Zeitraum von 1968 bis zu seinem Weggang aus der DDR im Jahr 1980 entstanden im Umkreis von A.R. Penck experimentelle Künstlerfilme. Unter anderem Künstler wie Wolfgang Opitz benutzten das Hobbyfilmmaterial Super 8 erstmals für ihre konzeptuellen künstlerischen Versuche. Filme wie “Terror in Dresden” (1980) oder “Waltraud” (1976) zeigen A.R. Penck in seiner existentiellen Schaffensphase in Dresden.
Im „Zeichenblock“ 1982 – 89 von Rainer Görß sind Kurzanimationen und Daumenkinostücken enthalten, die in serieller Fotografie und Zeichenaktionen Körpersprachen als Ausdruck und Zeichen thematisieren.
Die Motive animieren und karikieren den Körper als bewegten Ort und verschlüsselten Zeichenträger zwischen Gruppendynamik, Verhaltensmustern und individuellen Ausdrucksformen.
Mit animalischen Kunstaktionen schockierten die Autoperforationsartisten (Michael Brendel, Else Gabriel, Rainer Goerss, Via Lewndowsky). Vor allem durch ihre künstlerische Anti-Haltung gegenüber den Lehrprogrammen und Methoden des Kunstbetriebs der DDR erregten sie Aufsehen und wurden wahlweise gefeiert oder verdammt. Ihre Autoperforationsartistik wird in zwei Videoarbeiten von 1985 und 88 vorgestellt.
Die „Noise Paintings“ von Helge Leiberg, bei denen die Kratzeräusche projezierter Malaktionen elektronisch verstärkt werden, generieren Film ohne die Malerei zu verlassen. Die Aufzeichnung einer solchen optisch-akustischen Performance von Lothar Fiedler & Helge Leiberg (am 27.11. 1991) wird erstmalig gezeigt.

Mit Arbeiten von (u.a.): Rainer Görß, Autoperforationsartisten, Lothar Fiedler & Helge Leiberg, Wolfgang Opitz und A.R. Penck

the painted tape Malerei in Bewegung Frei, 28.4. 20 Uhr

coup d‘oeil Augenblicke So,. 30.4. 20 Uhr

Figures of Motion - Kunst in Bewegung

Installationen

Film

ausgewählte Arbeiten im Anschluss auf Directors Lounge television